Nachgebacken: Ruchbrot

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Ja, ich bin ein wenig im Backfieber.

Nachdem ich mittlerweile halbwegs ordentliches Brot backe, muss ich regelmäßig für Nachschub sorgen, damit niemand mit leerem Magen aus dem Haus geht. Dass ich mich zunächst einmal mit einer kleinen menge verschiedener Mehle eingedeckt habe, hatte ich ja erwähnt. Schließlich wollte ich erst einmal ein Gespür dafür bekommen, in welche Geschmacksrichtung wir tendieren und welche Mengen man so braucht. Vor meiner Brotbackzeit hatte ich immer relativ wenig Mehl zuhause, ein bis zwei Kilo des ganz „normalen“ Haushaltsmehls Type 405, mit dem man ohne größere Ambitionen schon recht weit kommt.

Meine erste Bestellung erfolgte bei der Horbacher Mühle, die sehr zügig und – nach meinem Verständnis- eine sehr ordentliche Qualität liefert. Nicht gerade um die Ecke, aber ein rühriger Familienbetrieb, dessen Firmenphilosophie mir gut gefällt.

In Bloggerkreisen ebenso häufig erwähnt wird die Drax-Mühle, und da ich das erst kürzlich im Plötzblog vorgestellte Ruchbrot ausprobieren wollte und dort das Ruchmehl empfohlen wurde, habe ich meine zweite Bestellung dort platziert. Auch diese Mühle hat eine Philosophie, die dem gesamten Gedanken rund um gutes Essen Rechnung trägt.

Ich kann nicht immer regional, saisonal und bio kaufen. Manchmal muss es einfach schnell gehen, gelüstet es einen nach einer nicht-saisonalen Zutat oder das Produkt ist schlichtweg in Bioqualität oder vom Hoferzeuger nicht zu bekommen (was selten vorkommt).

So, jetzt aber zum Brot. Die Vorbereitung ist – verglichen mit anderen Brotrezepten- relativ simpel und bedarf weniger Schritte. Ich habe den Teig unabsichtlich etwas länger im Kühlschrank gehen lassen, was den ambitionierteren Bäcker wahrscheinlich jetzt schon die Augen rollen lässt. Die Planung meiner Backtage muss ich tatsächlich noch optimieren, diesmal habe ich mich einfach geweigert „wegen eines Brotes“ mitten in der Nacht aufzustehen.

In den Kommentaren des Originalbeitrages war zu lesen, dass das Brot mehrfach ein paar Minuten eher aus dem Ofen musste- meines hätte zu Gunsten einer dunkleren Kruste sogar noch ein paar Minuten länger vertragen.

Ruchbrot aufgeschnitten

Der Einschnitt ist für den geübten Bäcker sicher auch noch deutlich verbesserungsfähig. Für meine ersten Ambitionen finde ich die Optik aber immer noch in Ordnung und den Geschmack vorrangig, auch weil Kind und Kegel das ähnlich sehen und zunächst Wert auf ein leckeres Frühstücksbrot legen. Ob der Laib „schön“ war, ist dem Magen ja egal.

Und tatsächlich ist das Brot geschmacklich wirklich gut.  Ein wenig süßlicher, aber intensiver als normales Weizenmehl und als Unterlage für süße und herzhafte Beläge gleichermaßen geeignet. Als „Standardbrot“ wird es wahrscheinlich keinen Einzug finden, weil wir dann doch eher ein aromatisches Roggenmischbrot bevorzugen. Die Variante als mit Olivenöl beträufeltes Fladenbrot werde ich aber sicher mal ausprobieren.

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